Bereits bekannte Feedback-Prozesse für eine Feedback-Kultur
Über Feedbackkultur sprechen Unternehmen branchenübergreifend. Unternehmen setzen vermehrt Maßnahmen für mehr oder besseres Feedback-Geben um und befragen Ihre Mitarbeiter speziell zu diesen Themen in Mitarbeiterbefragungen (Quelle: HR Performance, Feedbackmanagement Spezial). Dabei müssen Art und Weise für Feedback nicht grundsätzlich neu erfunden werden. Es gibt bereits einige Modelle, Methoden und etablierte Prozesse, die Feedback in Teams verbessern. Einiges wird Ihnen eventuell bekannt sein, oder Sie nutzen es bereits in Ihrem Team.
In unserem ersten Feedback-Impuls beleuchten wir was Feedback überhaupt ist und welche Herausforderungen es mit Feedback gibt. In unserem zweiten Teil geben wir Ihnen Tipps mit auf den Weg, wie Feedback gegeben und genommen werden kann.
Hier stellen wir Ihnen bekannte Management-Methoden unter dem Aspekt des Feedback-Gebens und -Nehmens vor. Die Übersicht soll Ihnen eine Auswahl bekannter, nutzbarer Methoden sein, falls Sie in Ihrem Team oder Unternehmen eine offene Feedbackkultur unterstützen wollen.
Auswahl von bereits bekannten Feedback-Prozessen
- Lean Management wird vor allem in Unternehmen eingeführt, um das Qualitätsmanagement zu verbessern. Ein wichtiger Aspekt von Lean Management ist der kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der sich mit dem PDCA-Prozess umsetzen lässt (Plan – Do – Check – Act). Vor allem beim Schritt „Check“ wird reflektiert, wie eine Tätigkeit oder eine Verhaltensweise förderlich für das zu erreichende Ziel ist und was sich tun lässt, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Mit „Act“ wird dieser Erkenntnisgewinn dann umgesetzt. Damit wird Feedback in PDCA gelebt.
- Im Zuge der Digitalisierung von Geschäftsprozessen und Produkten verstärkt sich die Entwicklung von Software. Dabei entwickelten Programmierer das agile Manifest, welches als Grundlage für das Mindset von agilem Projektmanagement und Scrum dient. Darin findet Feedback einen zentralen Platz: Im 12. Prinzip des agilen Manifest heißt es: „At regular intervals, the team reflects on how to become more effective, then tunes and adjusts its behavior accordingly.“ Das ist die mentale Grundlage für die Retrospektiven in Scrum. Somit sind Feedbackprozesse wesentlicher Teil vom agilen Arbeiten. In dem darauf aufbauenden OKR Prozess finden wir dieses Mindset und die Retrospektive als regelmäßiger Feedback-Termin ebenfalls wieder.
- Nicht nur im agilen Projektmanagement sondern auch in agilen Organisationssystemen ist Feedback ein zentraler Wert. So finden Sie in den Beschreibungen zu Management 3.0., New Work und Liberated Companies immer den Aspekt der offenen Kommunikation und Feedbackkultur. Grund hierfür ist, dass die menschliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe im Vordergrund der Unternehmensprozesse von flexiblen Organisationssystemen steht. Wer vernetzt, virtuell, kreativ und unter sich schnell ändernden Bedingungen arbeitet, braucht eine klare und verständliche Kommunikation. Dabei unterstützen unterschiedliche Feedbackmethoden, bspw.:
- Kudo-Karten, um Wertschätzung und Dank zu kommunizieren, siehe: https://management30.com/practice/kudo-cards/
- Spannungsbasierte Termine, siehe: https://www.neuenarrative.de/magazin/spannungsbasiertes-arbeiten-wie-spannungen-dazu-beitragen-dass-sich-etwas-verandert/
- Check-in und Check-outs in Terminen und Workshops
- 360 Grad Feedback-Gespräche
- Workshops zur Umsetzung von „Gewaltfreier Kommunikation“
- Und viele weitere!
- In unseren erläuterten Inhalten zu Feedbackkultur und Feedbackprozessen beziehen wir uns meist auf die Zusammenarbeit von Teams. Darüber hinaus ist Feedback auch außerhalb des Unternehmens äußert relevant. Um erfolgreich auf dem Markt zu sein, ist das Feedback der Nutzer und Kunden von hoher Bedeutung. Denn die Konkurrenz ist meist hoch und wenn die Kunden unzufrieden sind, wechseln sie schneller zur einer Alternative. Sind die Kunden hingegen zufrieden und fühlen sich einem Produkt oder einem Unternehmen verbunden, empfehlen sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung weiter und Sie profitieren davon. Es geht darum den Kunden in den Mittelpunkt der Produktentwicklung und des Produktlebenszyklus zu stellen. Dementsprechend ist die Umsetzung des Gedankens einer „customer centricity“ auch in Hinblick auf Feedbackprozesse von Unternehmen wichtig:
- Wie erhalten Sie Feedback von Ihren Kunden?
- Wie verarbeiten Sie die erhaltenen Informationen?
- Wie nutzen Sie die Erkenntnisse für Ihre Produktentwicklung und Kundenzufriedenheit?
Zusammenfassung der Feedback-Methoden
Wir beobachten, dass Feedback-Geben und -Nehmen bereits in vielen neuen und alten Management-Methoden und -Tools integriert sind. Über Feedback wird in der Unternehmenswelt bereits viel gesprochen und immer mehr Unternehmen möchten Feedbackprozesse für eine bessere Zusammenarbeit und bessere Leistung etablieren.
„In Zusammenleben und Zusammenarbeit hat sich gezeigt: Die gegenseitige Rückmeldung von Eindrücken, die Menschen voneinander haben und sich wechselseitig mitteilen, hilft bei der Klärung und Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen.“ (Fengler, Dr. Jörg (2017): Feedback geben. Strategien und Übungen. 5. Auflage. Beltz. Weinheim Basel.)
Fazit zu bereits bekannten Feedbackprozessen
Sollte es Ihnen genauso gehen, müssen Sie Prozesse und Methoden nicht neu erfinden. Sie können etablierte Prozesse und Methoden heranziehen und sie bei Bedarf an Ihr Unternehmen und Ihre Herausforderungen anpassen. Zusammenfassend möchten wir betonen, dass regelmäßiges, respektvolles und konstruktives Feedback-Geben und -Nehmen ein klarer Stellhebel für die Steigerung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit ist.
Es gibt immer Verbesserungsmöglichkeiten. Möchten Sie gerne Feedbackprozesse in Ihrem Team oder Unternehmen einführen und etablieren, um die Möglichkeiten zu nutzen? mosaiic unterstützt und begleitet Sie als Unternehmensberatung für Digitalisierung! Kontaktieren Sie uns gerne unverbindlich für ein Gespräch!