Tipps für Feedback im Unternehmen

In einer offenen Unternehmenskultur wird Feedback gegeben und angenommen. Dies ist nicht immer einfach, daher haben wir bewährte Tipps für Feedback im Unternehmen zusammengefasst, um Sie auf dem Weg zu einer Feedbackkultur in Ihrem Team oder Ihrer Organisation zu unterstützen. Dabei ist klar, dass auch Feedback-Lernen ein Prozess ist, der kontinuierlich gelebt werden sollte und durch weitere Stellhebel unterstützt werden kann.

In unserem Beitrag „Mit Feedback zu einer offenen Feedbackkultur“ können Sie lesen was unter Feedback verstanden wird und welche Schwierigkeiten es grundsätzlich gibt.

Welche Tipps gibt es für „gutes Feedback“ in Unternehmen?

Wir haben folgende Tipps für „gutes Feedback“ für uns als Team und für Sie zusammengefasst:

  • #1: Feedback als individuell sehen.
  • #2: Feedback als Chance sehen.
  • #3: Feedback konstruktiv formulieren.
  • #4: Vermeiden Sie diese Fehler.
  • #5: Definieren Sie gutes Feedback mit Ihrem Team.

Tipp #1: Feedback als individuell sehen.

Wichtig ist anzuerkennen, dass Feedback sehr individuell ist. Sowohl „Feedback geben“ als auch „Feedback bekommen“ wird individuell erlebt.

Verdeutlichen wir das an einem Beispiel: Eine Mitarbeiterin beobachtet im Teammeeting das zurückhaltende Verhalten einer Kollegin und spricht sie daraufhin mit dem Feedback an, dass eine aktivere Teilnahme bereichernd für die Meeting Dynamik sei. Diese Kollegin sieht es jedoch anders, dass sie bei wesentlichen Themen ihre Meinung sagt und sie nicht unnötig Sprechzeit nutzen möchte. Die zwei Mitarbeitenden haben eine Meinungsverschiedenheit und das Feedback ist individuell zu betrachten. Denn es handelt sich um unterschiedliche persönliche Wahrnehmungen, über die ausgetauscht werden kann und jede Person für sich reflektieren kann.

Feedback-Geben führt daher zum Austausch. Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seiner Sichtweise und seinen Denkweisen. Es ist wichtig, dies im Hinterkopf zu haben, um tolerant und offen für den Feedbackprozess zu sein.

Tipp #2: Feedback als Chance sehen

Bei manchen Menschen löst das Thema Feedback ein Gefühl der Angst aus. Diese Angst entsteht bereits im Vorhinein des Feedbackprozesses: Eine Angst vor einer möglichen Zurückweisung, wenn Feedback persönlich genommen wird. Diese Angst vor Zurückweisung ist ein Urinstinkt, da es in „unserer sozialen Natur [liegt,] Teil einer Gemeinschaft zu sein. Aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden oder unser Ansehen zu verlieren, macht uns Angst.“ Anhand von Studien wurde gezeigt, dass Zurückweisung die gleichen Gehirnareale aktiviert wie körperlicher Schmerz.

Und dabei geht es nicht nur um die Reaktion, wenn Feedback erhalten wird, sondern auch um die Rolle des Feedback-Gebers. Auch dieser fühlt sich in der Situation womöglich nicht wohl. Gerade wenn eine Person starkes Empathievermögen besitzt, fühlt sie mit ihrem Gegenüber. Sie kann sich vorstellen, dass der Feedback-Empfänger sich zurückgewiesen fühlen kann und möchte dies tendenziell umgehen. Hier kann das eigene Empathievermögen gleichzeitig als Stärke genutzt werden, indem genau diese Gedanken und Ängste zusammen mit dem Feedback angesprochen werden. Der Feedback-Geber kann direkt vermitteln, dass er sich in die Situation versetzen kann und dass das Feedback beispielsweise zur Weiterentwicklung dienen soll.

Aufgrund dieser natürlichen Angstreaktion ist ein etablierter Feedbackprozess im Unternehmen hilfreich. Wenn Feedback und Offenheit toleriert und gewünscht sind, dann reduziert sich auch die Angst um Zurückweisung, da die Gemeinschaft es kollektiv möchte.

Tipp #3: Feedback konstruktiv formulieren

Es gibt verschiedene Formen des Feedbacks und der Kritik, wobei die konstruktive Art wünschenswert und wertvoll ist. Denn sie verbindet Fehler mit Weiterentwicklung sowie Wertschätzung und fördert Menschen sowie Organisationen in ihrer Entwicklung. Denn: „Wer Feedback wünscht, will nicht „niedergemacht“ werden.“ (Diverse Quellen, u.a. https://www.foerderland.de/organisieren/news/kommunikation-richtig-feedback-geben/ )

Unterschiedliche Formen von Feedback

5 Kennzeichen von konstruktiver Kritik

  1. Kritik ist präzise.
  2. Kritik ist analytisch.
  3. Kritik bietet Alternativen.
  4. Kritik ist situativ.
  5. Kritik wird persönlich geäußert.

Tipp #4: Vermeiden Sie diese Fehler

Aus Fehlern lernen wir – auch das ist Teil der Feedbackkultur. Daher gilt auch hier, mögliche Fehler beim Feedback geben und nehmen zu erkennen und zu akzeptieren. Wir haben Ihnen einige bekannte Fehler aufgelistet, um gutes Feedback nochmal besser abzugrenzen:

  • Die Kritik ist zu indirekt:
    Die Person bekommt es gar nicht mit.
  • Die Kritik ist verallgemeinert und pauschal:
    „Naja, das ist ganz anders.“
    „Keiner nutzt das Buchungssystem.“
  • Aus der Kritik spricht eigener Frust:
    „Ach das ist doch alles Scheiße.“
  • Die Kritik ist unhöflich/verletzend:
    „Du bist zu dumm (dafür).“
    „Du verstehst es einfach nicht.“
  • Die Kritik wird nicht ernst genommen:
    „Nein, das ist gar nicht so, wie du es sagst.“

Tipp #5: Definieren Sie gutes Feedback in Ihrem Team

Es gibt viele Feedback Regeln und Eigenschaften für gutes Feedback. Wir haben für den Feedbackprozess bei mosaiic die folgenden Regeln als relevant definiert:

Gutes Feedback Eigenschaften bei mosaiic

Beispiel: Gutes Feedback Eigenschaften bei mosaiic

Fazit zum Thema Feedback im Unternehmen

Feedback im Unternehmenskontext ist ein wesentlicher Motor, um zukünftig gut aufgestellt zu sein. Es ist für die Mitarbeiter*innen ein Mittel für Wertschätzung und Weiterentwicklung. Gleichzeitig ist es auf Organisationsebene eine Möglichkeit für kontinuierliche Verbesserungsprozesse und Innovationen.

Feedback kann gelernt werden. Wenn es in Ihrem Unternehmen wenig Feedback, oder eine Hemmung vor Feedback gibt, empfehlen wir Ihnen das Thema anzugehen und stets zu fördern, beispielsweise in dem Sie:

  • identifizieren, wie stark die Mitarbeiter*innen eine offene Feedbackkultur leben, und
  • analysieren, wo es noch Verbesserungspotentiale für eine gute Zusammenarbeit gibt.

 

Unsere Top 3 Tipps für Feedback im Unternehmen, die wir Ihnen mitgeben wollen:

  • Denken Sie daran, dass Feedback individuell gegeben und angenommen wird. Für das nötige Verständnis versuchen Sie die Perspektive der anderen Person einzunehmen.
  • Beachten Sie, dass Feedback stets konstruktiv sein sollte. Feedback sollte der Weiterentwicklung der Person dienen und nicht verletzend sein.
  • Nutzen Sie Feedback, um Ihre Mitarbeiter*innen sowie Kolleg*innen sowohl fachlich als auch persönlich kennen zu lernen. Dadurch kommen die individuellen Stärken und Schwächen zum Vorschein und Sie bekommen somit die Möglichkeit, ein funktionierendes Team aufzubauen.

Sie möchten Ihre Mitarbeiter*innen motivieren, offen und ehrlich Feedback zu geben? Gerne geben wir einen interaktiven Impuls-Beitrag und begleiten Sie auf Ihrem Weg zur eine offenen Feedbackkultur! Kontaktieren Sie uns, Ihre Unternehmensberatung mosaiic!